Mit ‚Wahrscheinlichkeit’ setzen sich Statistik- und folglich Wirtschaftswissenschaften auseinander.
‚Unwahrscheinlichkeit’ jedoch ist ein Wesenskern der Kunst.

Einladung
Vernissage: Donnerstag, 19. November 2015 – 18 Uhr
AiR8, Gattikon, Obstgarten 28

Am 24. November 2015 erschien auf TagesAnzeiger-Online ein Interview zu diesem Projekt:
Direktlink zum Artikel auf tagesanzeiger.ch / PDF

Am 12. Mai 2016 erschien auf der Website von espazium – der Verlag für Baukultur ein weiterer Beitrag dazu:
Link zum Eintrag auf espazium.ch / PDF – nur Text

Gattikon, der zur Sihl zugeneigte Dorfteil von Thalwil, wurde von einer industriell geprägten Siedlung innert hundert Jahren zur typischen Agglomeration umgebaut. Sauber, funktional, aber völlig gesichts- und eigenschaftslos. Ein Schlafdorf – soweit ist es gekommen, weil stets einzig das machbare und scheinbar wirtschaftliche als Leitlinie galt – und nie das denkbare.

Eingeladen, um mich von September bis November 2015 in einem Atelier in Gattikon mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen, kam ich zum Schluss, dass keine einfache Lösung, im Sinne von: „Solarzellen auf jedes Dach!“ produktiv ist.
Nachhaltigkeit ist umfassend zu denken, in einem Spannungsfeld von Mensch, Kultur (Gesellschaft) und Umwelt. Nur wenn sich die drei Dinge in Zukunft positiv entwickeln können, ist diese erbracht.

„Neu-Gattikon“ ist ein Anstoss zu einer neuen Denkweise, einer Vision, wie Gattikon gesehen werden könnte. Diese basiert jedoch nicht auf Utopien, sondern auf den spezifischen historischen Grundlagen, der speziellen Geographie und dem baulichen Bestand des Orts. Mittels ein paar wenigen regulativen Eingriffen, und geringem baulichen Erstaufwand könnte dem Dorf eine einzigartige Form verliehen werden.
Dies einzig für das Ziel, der Natur, der Gesellschaft und der Wirtschaft viel Raum zu geben, damit sich diese in Verschränkung zueinander vielgestaltig entwickeln können.

Ob dies möglich ist?
Wohl nicht, wenn niemand davon erfährt, und folglich der Wille dazu nicht entstehen kann.
Aber sonst: Ja, absolut! Die Vision für ein neues Gattikon bemüht keine Technologien, welche heute noch nicht entwickelt sind, noch beansprucht sie Flächen, die nicht bereits vorhanden wären.

Wahrscheinlich ist, dass Kunst eine Idee säen kann!

Abbildung: Front der Publikation "Gattikon, einst und heute", Hg Pius Stampfli, Thalwil, 2005
Abbildung: Front der Publikation „Gattikon, einst und heute“, Hg Pius Stampfli, Thalwil, 2005

 

 

Resultat

Aufgrund der Feldgänge entstand das Projekt, für das gesichtslose Agglomerationsdorf Gattikon eine einzigarte, weil auf den historischen wie geografischen Gegebenheiten Form zu geben.

  • Die Vision wird in einem Dossier artikuliert:
    Dossier_Neu_Gattikon (PDF, DIN A3, 20.5 MB, 18 Seiten)
  • Inspirations- und Recherchematerial ist in folgendem Reader gesammelt:
    Anhang_NeuGattikon (PDF, DIN A4, 13.4 MB, 91 Seiten)

Pressetext
Vernissage mit Apéro im Atelier in Residence AiR 8 im Obstgarten Gattikon Gastkünstler Stefan Meier
Donnerstag, 19. November 2015, 18 Uhr
Als der Künstler Stefan Meier sein AiR bezog, ist er zu Fuss von seiner Wohnung in Zürich nach Gattikon gegangen. Sein „Spaziergang“ hat sechs Stunden gedauert. Die Kunst des gelernten Architekten und Fotografen besteht darin, Landschaften, Siedlungen, Flussläufe systematisch in Bezug auf Landschaftsgestaltung und Siedlungsarchitektur zu erwandern. Seine Grossprojekte waren unter anderen eine Landvermessung von Zürich nach München und eine Alpentransversale von Zürich nach Locarno. Seinem geübten Blick ist auch das Verhältnis von Gattikon zu Thalwil nicht entgangen. Zum Abschluss seines Aufenthalts im AiR hat er die besonnte „Ablagefläche von Thalwil“, so nennt er die Besiedlung von Gattikon in der Neuzeit, anhand eines visionären Gestaltungsplans ganz neu gedacht. Lassen Sie sich überraschen.

Stefan Meier, (geb. 1975), studierte zuerst Architektur in Brugg/Windisch und danach Fotografie an der Zürcher Hochschule der Künste.
Seit Januar 2008 leitet er das Alpineum Produzentengalerie in Luzern. Der Künstler lebt mit seiner Familie in Zürich.

Atelier in Residence, AiR, Thalwil Obstgarten, 8136 Gattikon
….. ein Projekt der KUNA, Kunst und Nachhaltigkeit der Vereine Ökopolis und Kultur Thalwil in
Zusammenarbeit mit der Gemeinde Thalwil. KUNA lädt auswärtige Kunstschaffende ein, sich im Thalwiler
Atelier in Residence mit dem Thema Nachhaltigkeit in unserer Gemeinde auseinander zu setzen.

Installationsansichten der Ausstellung in Gattikon, im Keller des AiR

ÖFFNUNGSZEITEN / ERREICHBARKEIT
Die Ausstellung ist nur zur Eröffnung frei zugänglich, spätere Besichtigung sind auf Voranmeldung, bevorzugt Montag oder Dienstag, möglich.

Das AiR befindet sich im Dorfzentrum Obstgarten 28, CH-8136 Thalwil
– Das Auto kann im anliegendem Parkhaus eingestellt werden.
– Direkte Busverbindungen gibt es ab den Bahnhöfen Thalwil (SBB) und Langnau-Gattikon (Sihltalbahn).
– Zur geistigen Vorbereitung empfehle ich aber einen Spaziergang ausgehend vom Bahnhof Langnau-Gattikon (ca. 1km; 15 min) oder natürlich auch vom Hauptbahnhof Zürich aus (ca. 12 km; 2h 30 min).